Analog bis Digital

Die Funktechnik der Feuerwehren ist festgelegt durch die technische Richtlinie der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (TR-BOS). Darin werden die für die Feuerwehren nutzbaren Funkgeräte beschrieben.

Wir unterscheiden die Funkgeräte in zwei Bereichen:

159Fahrzeugfunk

Bedienteil eines 4m-Band Fahrzeugfungerätes. Der Fahrzeugfunk dient zu Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Integrierten Leitstelle sowie untereinander. Die Funkgeräte sind entsprechend ausgelegt, dass unterstützt durch Relais-Stellen, im ganzen Stadtgebiet gefunkt werden kann.

Im Fahrzeug lassen sich über die Tasten am Funkgerät selber verschiedene Status-Meldungen an die Integrierte Leitstelle übermitteln, sodass dort bekannt ist, welche Einheit gerade in das Einsatzgeschehen eingebunden ist. Es lassen sich insgesamt 10 verschiedene Status-Meldungen eingeben:

  • 0. Notruf
  • 1. Einsatzbereit über Funk
  • 2. Einsatzbereit auf Wache
  • 3. Auf dem Weg zum Einsatzort
  • 4. Am Einsatzort angetroffen
  • 5. Sprechwunsch
  • 6. Nicht einsatzbereit
  • 7. Auf dem Weg zum Krankenhaus ( mit Patient )
  • 8. Im Krankenhaus eingetroffen
  • 9. Verstanden / Fremdanmeldung

Jedes Fahrzeug hat einen eigenen Funkrufnamen. Bei der freiwilligen Feuerwehr Abt. Zazenhausen sieht das so aus:

  • Florian Stuttgart 33-19/1 (MTW)
  • Florian Stuttgart 33-42/1 (LF 8/6)
  • Florian Stuttgart 33-45/1 (LF KatS)
  • Florian Stuttgart 33-74/1 (GW Logistik 2)

Hierbei steht die erste Zahl 33 für die Wache – in Stuttgart kommt Zazenhausen an 33 Stelle. Die zweite Zahl steht für den Fahrzeugtyp, z.B. haben Mannschaft-Transport-Wagen (MTWs) die Nummer eindeutige Nummer 19. Die 3 Zahl dient dazu, mehrere Fahrzeuge gleicher Bauart zu unterscheiden (sofern auf einer Wache mehrere Fahrzeuge vorhanden sind. z.B. 33-19/1, 33-19/2, 33-19/3 usw.)

kenwood_fEinsatzstellenfunk

Bsp. Kenwood TK-290 11b als 2m-Band Handsprechfunkgerät. An der Einsatzstelle arbeiten die Feuerwehren mit Handsprechfunkgeräten. Diese haben eine geringere Sendeleistung und damit eine geringere Reichweite als der Fahrzeugfunk. Sie sind somit in ihrer Reichweite auf die Ausdehnung des lokalen Einsatzgeschehens beschränkt.
Technische Realisierung:

Derzeit arbeiten die Funkgeräte der Feuerwehr in Stuttgart analog. Das bedeutet nichts anderes als dass die Signale wie beispielsweise beim UKW Radio per analoger Funkwellen übertragen werden. Aus der Länge der Wellen stammt der Name der beiden oben genannten Bereiche.

* Fahrzeugfunk – 4m Band – * Einsatzstellenfunk – 2m Band

Jede einzelne Welle im 4m Band hat eine Länge von 4m, daher der Name. Die Frequenzen, in denen gefunkt wird, unterscheiden sich im Fahrzeugfunk von Land- bzw. Stadtkreis zu Land- bzw. Stadtkreis, um Überschneidungen zu vermeiden (Freudenstatt hat z.B. die gleiche Frequenz wie Stuttgart ). Die Frequenzen im Einsatzstellenfunk sind in den zur Nutzung freigegebenen Kanälen festgelegt.


TetraDigitalfunk – Die Zukunft

„Auf diesen Moment habe ich mich schon lange gefreut, weil ich weiß, wie wichtig der Digitalfunk für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste ist.“ Das sagte Innenminister Heribert Rech am Mittwoch, 20. Juni 2007, beim offiziellen Start der neuen Funktechnik in der Landeshauptstadt und grüßte Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble in einer Liveschaltung in Berlin. Erfreulich sei, dass Baden-Württemberg mit der Referenzplattform und fünf Basisstationen vorne mit dabei sei und für das bundesweite Projekt Schrittmacherfunktion übernommen habe.

Referenzplattform

Sie ist die technische und praktische Grundlage für die Errichtung des Gesamtnetzes und wird am heutigen Mittwoch an den Standorten Berlin, Bonn, Hamburg, Lüneburg und Stuttgart in Betrieb genommen. In Stuttgart wurden fünf Basisstationen errichtet, mit denen der Bereich der Stuttgarter Innenstadt bis über das Gottlieb-Daimler-Stadion hinaus versorgt werden kann. Die Basisstationen werden nach Abschluss des Testbetriebs am 31. Dezember 2007 in den Echtbetrieb überführt.

Netzaufbau

Baden-Württemberg gehört neben Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg zu den Starterländern. Es ist davon auszugehen, dass das Digitalfunknetz in Baden-Württemberg innerhalb von vier Jahren errichtet werden kann. Dabei wird in den Regierungsbezirken schrittweise der Betrieb aufgenommen. Der Netzaufbau beginnt in der Landeshauptstadt Stuttgart, danach folgen die Regierungsbezirke Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe und Freiburg.

Vorteile des Digitalfunks

Der Digitalfunk hat eine wesentlich bessere Sprach- und Empfangsqualität. Störgeräusche wie im Analogfunk, beispielsweise „Rauschen“ und auch die heute bestehenden „Funklöcher“, gehören der Vergangenheit an. Die Verschlüsselung der Funkgespräche gewährleistet die Abhörsicherheit. Das neue Funknetz bietet auch die Möglichkeit der Datenübermittlung, zum Beispiel Kurznachrichten oder Abfrageergebnisse aus polizeilichen Dateien. Die Geräte haben auch eine Notruftaste zur Eigensicherung der Einsatzkräfte.