Jugendfeuerwehr feiert 50. Geburtstag

Die Freiwillige Feuerwehr Zazenhausen feiert eine Pioniertat: den 50. Jahrestag der Gründung einer Jugendfeuerwehr. Kurz vor der Party mussten die Floriansjünger allerdings noch ausrücken – zu einem Brand in Zuffenhausen.

Zazenhausen – Dieser runde Geburtstag, der am 21. Januar im Gerätehaus und in der Mehrzweckhalle gefeiert wurde, war eine durchweg denkwürdige Angelegenheit. Kaum zwei Stunden zuvor waren die Aktiven, von denen 80 Prozent der Jugendfeuerwehr entstammen, noch zu einem Brand nach Zuffenhausen gerufen worden. Nun waren fast alle wieder da, um sich zu erheben, als der Nachwuchs mit Fanfarenstößen einmarschierte: 20 Jugendliche und zehn Bambinis samt Betreuern – mit dem lustig schwingenden Wimpel voran, der ein Jahr nach der Gründung das Weihwasser gesehen hatte und nun schon ein wenig auf die Ehrwürdigkeit der historischen Fahne der aktiven Wehr zustrebt.

Deren Bestand kontinuierlich zu sichern, das war einst der Zweck der Gründung. Eine beim Festakt mehrfach als Pioniertat gepriesene Sache, mit der Zazenhausen einst, fast gleichauf mit Vaihingen, stadtweit vorangegangen war und so die Floriansjünger bis heute von Nachwuchssorgen frei hält.

Kameradschaft, Respekt und Toleranz

Kontinuierlich scheint dadurch auch der Zustrom an Frische, wie schon die mit fetziger Rockmusik unterlegte Dia-Show zu einem halben Jahrhundert voller Aktivitäten belegte. Jörg Herrmann, Leiter der Zazenhäuser Nachwuchsabteilung, betonte, dass es beim Nachwuchs nicht nur ums ernsthafte Üben ginge: „Bei uns ist Feuerwehr nicht nur Drill, Drill, Drill, sondern auch Spiel und Spaß.“ Neben dem Wert des Feuerwehrdienstes fürs Gemeinwesen würden so „Kameradschaft, Respekt und Toleranz aktiv gelebt“, erklärte Stadtjugendfeuerwehrwart Matthias Neef: „Bei uns sind alle willkommen. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Nation.“

Feuerwehrpräsident Frank Knödler gratulierte auch im Namen von Oberbürgermeister Fritz Kuhn, der die „großartige Arbeit in Zazenhausen“ lobe, auch mit Blick auf die „gesellschaftliche Wichtigkeit aktiver Jugendarbeit“. Knödler stellte fest: „Zazenhausen hat damals schon weiter gedacht als andere, und inzwischen wird mit der Bambini-Feuerwehr sogar noch etwas drauf gelegt“. Die 2010 gegründete Gruppe der „Löschfantis“, bei denen sich schon Sechsjährige ans Wirken als Floriansjünger heranschnuppern, war die erste in ganz Stuttgart. Den Löschfantis oblag dann auch der finale Höhepunkt, als sie den schon etwas Größeren eine kapitale Geburtstagstorte mit Marzipan-Löschzug übergaben: ein süßer Brückenschlag in die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes.

Quelle: Stuttgarter Zeitung, von Georg Linsemann 22. Januar 2017 – 17:45 Uhr

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